Foto: Sven Kucinic, Unsplash
Ein Traum für jeden Kapitän.
Der Fußballverein Bochum ist zweimal in Folge in der Fußballbundesliga Effizienzmeister geworden. Das besondere daran ist, dass es im Fußball eine Effizienztabelle gibt, die den Gesamtaufwand je Punkt in Mio. Euro angibt. Diese Liste führt der VfL Bochum mit 1,6 Mio Euro. pro Punkt an, der Tabellenletzte ist Bayern München mit 8,6 Mio. € pro Punkt. Das heißt, der VfL Bochum verbessert den Mitteleinsatz von 1 Euro um das 5,4 fache! Effizienz messbar gemacht, ein Traum für jeden Wirtschaftskapitän.
Aus wenig viel machen.
Auf die Frage der Frankfurter Allgemeinen „Sie brauchen weniger Geld als andere Vereine, wie geht das?“ antwortete der Fußballmanager Ilja Kaenzig: „Dafür gibt es keine Anleitung, sonst würde es ja jeder so machen. Ich glaube es geht dabei um eine Einstellung und um eine Kultur, die es zu pflegen gilt. Es gehört zur DNA dieses Vereins, aus wenig viel zu machen. Es war mir schnell klar, dass wir genau diese Tugend wiederbeleben und stärken müssen. Weil das die einzige Chance für uns ist …“
In Zeiten von steigendem Kostendruck, stark geforderten Mitarbeitenden und einem sehr dynamischen Marktumfeld ist die Suche nach neuen Lösungen zu einer Ergebnisverbesserung, die auch noch modernen Nachhaltigkeitskriterien und sozialen Standards entsprechen soll, schwierig geworden. Ein erfolgversprechender Schlüssel hierbei ist, so wie von Herrn Kaenzig weiter beschrieben: „Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wirklich nötig ist. Aber das versuchen wir dann auch perfekt zu machen. Der Witz dabei ist: Damit schlägst Du schon 80 Prozent der Konkurrenz.“
Effizienzsteigerung im Unternehmen.
Das Grundprinzip, immer schneller mit noch mehr Druck, funktioniert nicht mehr. Menschen und Systeme kommen an ihre Grenzen. Das was aber im Fußball geht, geht auch im Unternehmen: Konzentration auf das Wesentliche und den Fokus halten. Was so einfach klingt, ist gar nicht so leicht. Es braucht eine Bewusstseinsänderung im Unternehmen um eine nachhaltige Transformation zu etablieren. Das um und auf jeglicher Veränderung ist der Mensch, und hierbei wiederum ist gute Führung essentiell. In den meisten Fällen verlassen Mitarbeiter nicht das Unternehmen, sondern sie verlassen die Führungskräfte. Das Hauptaugenmerk einer jeglichen erfolgreichen Transformation sollte also auf der Entwicklung einer Führungskultur liegen, die ein Bewusstsein für notwendige Veränderung schafft.
Leadership vom Feinsten.
Eine Kultur im Unternehmen verändert sich von oben nach unten, von innen nach außen. Die Führungsspitze hat in einem nachhaltigen Veränderungsprozess die herausfordernde Aufgabe die Transformation nicht nur anzustossen und anzuordnen, sondern sie muss Teil der Veränderung sein, das Top-Management muss Vorbild sein und Veränderung leben. Das ist Leadership vom Feinsten: Ein Umfeld zu schaffen, in dem Raum für Neues entstehen kann und die Mitarbeiter inspiriert ihr Bestes geben.
Das Handwerk.
Wie geht Veränderung? Wie bleibe ich zukunftsfähig?
Es geht nicht darum, alles neu zu machen! Viel effizienter und erfolgsversprechender ist es, auf die kleinen Dinge zu achten. Was funktioniert? Was ist wirklich wichtig? Was hat uns erfolgreich gemacht? Wie sinnvoll und nachhaltig sind unsere Abläufe und Strukturen? Wie klar ist unsere Kommunikation? Was verstehen wir wirklich unter Offenheit? Leben wir unsere Vision und Werte?
Nur ein kritischer und selbstreflektierender Geist kann an Herausforderungen wachsen, und eine Führungsqualität entwicklen, die ihn zu einem inspirierenden Leader macht. Der die Menschen anzieht und mitreißt, um die notwenigen Veränderungen umzusetzen: Mit Mut radikal bisheriges hinterfragen, den Unternehmenskern, die DNA freilegen, unwichtiges entfernen und einen klaren Fokus auf das legen was wirklich wichtig und nötig ist. Handwerk mit Seele. Beherzt und mit einer inneren Haltung die wirkt.
So gelingt Veränderung und etabliert einen neuen Unternehmensgeist, der mit einer neuen Offenheit und Kreativität Lösungen ermöglicht. Erfolg neu denken und zukunftsfähig bleiben. … mehr auf rogerkuehne.com
*Artikel: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/wir-machen-aus-einem-euro-zwei-19095597.html